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Posaunenchor Ruppertshofen

Leitung: Dörte Schneider

Probentermin: dienstags ab 19 Uhr im  ev. Gemeindehaus

(ehemaliges Pfarrhaus, Kirchgasse 2/Ruppertshofen)

und donnerstags in Nastätten

Erinnerungen vom Posaunenchorleiter Reimond Heuser

Mit Wirkung zum 01.08.1979 habe ich einen Vertrag als Chorleiter des Posaunenchores der Ev. Kirchengemeinde Ruppertshofen unterschrieben. Eigentlich einen Vertrag mit begrenzter Haltbarkeit, denn er sollte nur so lange Gültigkeit haben, bis man einen Nachfolger für den Gründer des Chores und Chorleiter Pfarrer Erich Fischer gefunden hatte.

Nachdem der Chor am 26. Januar 1976 von Pfarrer Fischer zusammen mit 19 Bläserinnen und Bläsern gegründet worden war, verkündete dieser nach gut drei Jahren, dass er sich beruflich verändern wolle und die Gemeinde verlasse. Seitens des Chores wurde erkannt, ein neuer Chorleiter muss her. Bis dahin wollte Pfarrer Fischer noch tätig sein und ich, der ich gerade eine Chorleiterausbildung im Kloster im Odenwald absolviert hatte, sollte ihn vertreten, wenn er einmal nicht könne.

Dies gefiel dem Chor und dem Kirchenvorstand nicht und man beschloss die Lösung: mich bis zur Verpflichtung eines neuen Chorleiters einzusetzen. Damit alles seine Richtigkeit hatte, wurde o.a. Vertrag aufgesetzt.

Um es vorweg zu nehmen, das Provisorium besteht seit mehr als 40 Jahren und es war aus meiner Sicht eine sehr schöne Zeit, die sich in den folgenden Fakten wiederspiegelt.

1. Bläserfreizeiten

Um die Leistungsfähigkeit des Chores von Anfang an zu steigern, wurden alljährlich Bläserfreizeiten angeboten.

1977 Limburg/Lahn

1978 Terenten / Südtirol

1979 Gosau / Österreich

1980 Kastell Windsor / Bayerischer Wald

1981 Enzklösterle / Schwarzwald

1982 Clausthal-Zellerfeld / Harz

1983 Gersfeld / Rhön

1984 Todtnau-Präg / Schwarwald

1985 Unterjoch / Allgäu

1986 Oberwössen / Chiemgau

1987 Münster / Tirol

1988 Kiens / Pustertal / Südtirol

1989 Todtnau-Präg / Schwarzwald

1990 Freudenstadt-Bad Lauterbad / Schwarzwald

1991 Gersfeld / Rhön

1992 Scheßlitz / Schloß Burgellern / Fränkische Schweiz

1993 Zandt / Bayerischer Wald

1994 Oberwössen / Chiemgau

1995 Kiens / Pustertal / Südtirol

1996 Lungötz / Lammertal / Österreich

1997 Warmensteinach / Fichtelgebirge

1998 Güstrow / Mecklenburg-Vorpommern

1999 Cunnersdorf / Sächsische Schweiz / Elbsandsteingebirge

2001 Kiens / Pustertal / Südtirol

2002 Frankenried / Bayerischer Wald

2003 Ostrach – Waldbeuren / Oberschwaben

2004 Westerstede – Hollwege – Ammerland

2005 Leißling – Sachsen-Anhalt

2006 Tännesberg / Oberpfalz

2007 Ausflug nach Bingen am Rhein

2015 Ostrach-Walbeuren

2016 Bläserwochenende Wartenberg

2019 Fahrt nach Wartenberg – Verabschiedung Pf. Weinmann

2. Ausbildung

Es wurden regelmäßig Jungbläser ausgebildet. So spielen nach all den Jahren drei Generationen einer Familie zusammen im Chor

3. Bläserhochzeiten

4. Gottesdienste

Der Chor hat sich immer als Posaunenchor im eigentlichen Sinne angesehen und die Verkündigung des Wortes Gottes mittels Musik, mit Trompeten und Posaunen betrieben. Bei allen Möglichkeiten, während der Gottesdienste vor Ort in der eigenen Kirchengemeinde oder unterwegs, während unserer Freizeiten, so. z.B. in Reit im Winkel, in Hindelang, in Diehsa an der Grenze zu Polen, im Limeskastell Pohl usw.

Im Jahr fanden im Schnitt 40 Probeabende und 20 Auftritte statt, was in der Summe 2400 Treffen der Bläserschar in 40 Jahren entspricht.

5. Pfarrer

In den 40 Jahren durfte ich 5 Pfarrer und eine Pfarrerin erleben:

- Pfarrer Erich Fischer

- Pfarrer Joachim Heine

- Pfarrer Paul Mannel

- Pfarrer Michael Wallau

- Pfarrer Volker Weinmann

- Pfarrerin Nicole Wiehler

6. Besondere Höhepunkte für mich

In den 40 Jahren gab es viele interessante Gottesdienste und Begegnungen. Beispielhaft möchte ich drei nennen:

1. Ökumenischer Gottesdienst im Limeskastell Pohl

Entstanden im Zusammenhang mit meinen beruflichen Tätigkeiten, in deren Rahmen ich die Einrichtungen und die Beziehungen zum Kastell nutzte und als Dank dem Kastell anbot, einmal einen ökumenischen Gottesdienst durchzuführen. Nach dem Erfolg im ersten Jahr wiederholte sich dies sechs Jahre lang.

2. Konzert gemeinsam mit der Opernbühne Zürich

Durch die berufliche Tätigkeit unseres Bläsers Ulrich Birkenstock kam es zum Kontakt des Betriebschores der R+V Versicherung in Wiesbaden. Als dieser 25 Jahre alt wurde, erfolgte eine Einladung, das Jubiläumskonzert mitzugestalten. Nichtahnend, dass der Chor Mitglieder der Oper Zürich für das Konzert engagiert hatte, mit denen wir gemeinsam auf der Bühne standen und mit großem Applaus versehen wurden.

3. Choralblasen in der Unterkirche der Frauenkirche Dresden

Als die Frauenkirche in Dresden wieder aufgebaut wurde, gaben große Künstler und Orchester Konzerte in der Unterkirche der Frauenkirche, um Geld für den Wiederaufbau zu sammeln.

Wieder durch Beziehungen von Ulrich Birkenstock, über seinen Arbeitgeber, erhielten wir die Erlaubnis eine Stunde in der Unterkirche spielen zu dürfen. Wir beschlossen, einfache Lob- und Dankchoräle zu spielen. Der Raum war sehr stark besucht und während des Spielens vernahm ich hinter mir auf einmal Schluchzen und Weinen, außerdem hörte ich, wie die Besucher sich gegenseitig zuflüsterten: "Dass wir so etwas erleben dürfen..!" Das gläserne Modell der Kirche, das als Spendenbox im Foyer stand, war randvoll mit Spendengeldern gefüllt, welche die Besucher beim Hinausgehen einwarfen. Wir können nicht ohne Stolz und mit Recht sagen: „Wir haben geholfen, die Frauenkirche in Dresden wiederaufzubauen."

7. Zukunft

Zur Zeit steht der Chor blendend da, umfasst 30 Bläserinnen und Bläser und hat einen Altersquerschnitt, der von 10 Jahren bis 75 Jahre geht. Es blasen von zwei Familien drei Generationen zusammen im Chor.

Ich hoffe und wünsche dem Chor, dass dies noch lange so erhalten bleibt, auch wenn Reimond Heuser einmal ausscheiden wird.    

8. Was hat den Chor so lange erfolgreich zusammenbleiben lassen?

Das menschliche Miteinander zwischen allen Chormitgliedern und die gemeinsame christliche Basis, unser Glaube an Gott und seinen Sohn Jesu Christus.

Musikalisch zeigte uns immer Psalm 150 den Weg:

Halleluja, lobt Gott in seinem Heiligtum!

Lobt ihn mit Piano, Bass und Saxophon! Lobt ihn mit Gitarren und mit Tamburin!

Lasst es ein herrliches Loblied sein.

Preist ihn mit Trompete, Schlagzeug und Gesang!

Preist ihn mit Posaunen und mit Orgelklang!

Alles was Atem hat, lobe den Herrn.

Singt zu seiner Ehr!

 

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